Kirchenführer - Clemenskirche Oferdingen
Glossar



Schweizer Zuwanderer nach 1648

1649-1650:
Die Kirchenbücher berichten von Zuwanderung nach dem Dreißigjährigen Kireg aus dem Berner Oberland, dem Zürcher Unterland und aus anderen Schweizer Gebieten - bis hin zum Vierwaldstätter See.
Schon 1641 waren einige Schweizer nach Württemberg eingewandert.

Nach Ende des 30-jährigen Krieges gaben reiche Schweizer Banken (z.B. Basler Bürgermeister) dem württembergischen Herzog Geld für Saatgut, das an die Untertanen wurde an die Untertanen zum Getreideanbau weitergegeben.
Der württembergische Herzog mußte als Gegenleistung 10 Jahre lang allen Schweizer Bauern die Möglichkeit gewähren, so viel Land kostenlos in Besitz zu nehmen, wie diese bearbeiten konnten. Zusätzlich erhielten die Zuwanderer Steuerfreiheit.

So wurden auch in Oferdingen viele Einwanderer registriert.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Nach 80 - 100 Jahren hat die Bevölkerungszahl zum Vorkriegsstand zugenommen. Allerdings erst 1720-1730 war der ursprüngliche Wohlstand wie vor dem Krieg erreicht.

Um den Grund der Auswanderung aus der Schweiz zu verstehen, muß man sich vor Augen halten, daß die Schweiz im Dreißigjährigen Krieg neutral blieb. Die Familien hatten viele Kinder. Die meisten der 3. und 4.Söhne dienten jedoch im Ausland als Soldaten. Sie kehrten jedoch heim, als sie nicht weiterkämpfen durften. Das Land hatte einen Bevölkerungsüberschuß und konnte nicht mehr ernährt werden. So war man bereit zur Auswanderung.
Oferdingen und andere Ortschaften aber brauchten junge und kräftige Menschen zum Wiederaufbau!






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Jakob Stehle, Pfarrer i.R., Oferdingen